LANDESLIGA NORD: ROUTINIER STEFAN ELOR ERLEBT BEIM SV ZEHDENICK SEINEN X-TEN FRÜHLING
Landesliga Nord: Eigentlich hatte Stefan Elor mit Landesliga-Fußball abgeschlossen, wollte beim SV Zehdenick die Reserve trainieren. Jetzt ist der 35-Jährige zurück auf der großen Bühne.
Stefan Elor kann es nicht lassen. Und der SV Zehdenick kann nicht ohne seinen Spielmacher. 82 Minuten stand der 35-Jährige zuletzt im Landesliga-Spiel beim RSV Eintracht, das die Havelstädter 1:0 gewannen, auf dem Platz. Und er trug wieder seine Nummer 10. Vorher hatte der Mittelfeldspieler, der seit dem Sommer eigentlich die Zehdenicker Reserve betreuen sollte, immer mal wieder bei der Ersten ausgeholfen. Zumindest bis zur Winterpause zählt er nun wieder fest zum Kader von Coach Daniel Runge.
„Letzte Woche hat mich der Trainer gefragt, ob ich es bis zum Winter nochmal machen würde“, erzählt Stefan Elor. Große Überredungskünste musste Runge nicht bemühen. „Im Sommer hatte ich ja eigentlich gesagt, dass jetzt Feierabend ist. Aber besondere Situationen erfordern besondere Maßnahmen“, sagt der Mittelfeldmann. „Bis zum Winter stehe ich zur Verfügung.“ Dass er einspringe, wenn Not am Mann ist, habe er schließlich immer betont. Nun erfordere die Situation eben seinen Einsatz. „Wir haben das Problem, dass absoluter Personalmangel herrscht. Das zieht sich durch den Verein, nicht nur bei der Ersten, auch bei der Zweiten“, sagt Elor. Sein Traineramt bei der Reserve, die in der Kreisliga West am Tabellenende liegt, ruht vorerst.
„Ohne Training geht gar nichts gar nichts mehr“
Stefan Elor erlebt mit 35 Jahren seinen x-ten Frühling. Dabei wollte er die Fußballschuhe schon einige Mal gegen die Taktiktafel tauschen. Nach nun sechs Landesliga-Einsätzen und einem Tor in dieser Saison sagt er: „Die Spiele waren gut, ich habe mich gut gefühlt.“ Zuletzt habe er immer sonntags in der Ü35 gekickt, sich dort fit gehalten. Gemerkt hat „Ossi“ aber auch: „Ohne Training geht gar nichts mehr, wenn ich nicht am Ball bleibe, wird es schwer. Man wird ja in dem Alter auch etwas anfälliger.“
Viel Nachholbedarf hatte der Spielmacher, der in seiner Karriere auch schon für den SV Altlüdersdorf, den Häsener SV und TuS Sachsenhausen auflief, nicht. Seit Saisonbeginn habe er bei der zweiten Mannschaft die eine oder andere Übung mitgemacht. „Ich war nicht weit weg.“
Erfahrung soll jungen Spielern helfen
Der jungen Zehdenicker Mannschaft will Stefan Elor auch mit seiner Erfahrung weiterhelfen. „Ich gebe mir größte Mühe“, sagt er. „Ich denke schon, dass meine Präsenz auf dem Platz wichtig ist, das zeigen mir auch meine Mitspieler.“ Die Entwicklung des Teams sehe er positiv. „Als ich dabei war, hat es sich nicht so angefühlt, als wäre Sand im Getriebe“, so der Routinier.
So lange Stefan Elor beim SV Zehdenick im Landesliga-Team gebraucht wird, betreuen Rainer Appel und Florian Breu die Reserve. Offen lässt das Zehdenicker Urgestein aber, ob er noch einmal auf die Trainerbank zurückkehrt. „Ich muss sagen, dass ich zuletzt schon enttäuscht war. Die Einstellung stimmte nicht, die Trainingsbeteiligung war schlecht“, berichtet Elor. „Darüber muss ich mir Gedanken machen, das ist nicht mein Anspruch.“